Eine Chance, die sich Schmitten nicht entgehen lassen sollte

Koalition ruft Bürgerinnen und Bürger zum vorausschauenden Handeln beim Thema Glasfaser auf

„Der Start war gut – nun müssen wir zulegen“, beschreibt Annett Fomin-Fischer von der b-now, die ersten Wochen der sogenannten Nachfragebündelung. Bis zum 11.12.2021 können die Schmittener Bürgerinnen und Bürger sich bei der Deutschen Glasfaser für einen Anschluss ihres Hauses anmelden.

Jedoch wird das privatwirtschaftliche Unternehmen einen Ausbau in den jeweiligen Ortsteilen nur durchführen, wenn sich mindestens 40% der Haushalte anmelden.

Die Koalition setzt auf den Weitblick der Bürger. Am Ende könnte es sonst so aussehen, dass nur die heute schlecht versorgten Ortsteile wie Seelenberg, Hegewiese, Treisberg, Hunoldstal, Brombach und Dorfweil die 40% Grenze schaffen.

Die bevölkerungsstarken Ortsteile Schmitten, Ober- und Niederreifenberg hinken aber hinterher. „Man hat das Gefühl, dass viele aus diesen drei Ortsteilen mit ihrer Anbindung aktuell zufrieden sind“, bewertet Karsten Ratzke, CDU die Lage. Leistungen von 100 Mbit sind heute schon dort möglich. „Wir glauben aber, dass dies schon bald nicht mehr der Standard sein wird – und dann wird uns dort diese Technologie fehlen“ mahnt er die Überlegungen dieser Haushalte stärker in die Zukunft zu richten.

Neben dem Blick auf die Ortsteile bemerkt die Koalition auch Unterschiede bei den Altersgruppen. Für die Menschen mit Homeoffice und Jugendlichen im Haushalt ist das Thema Glasfaser positiv besetzt. Viele Ältere sind deutlich skeptischer. Wobei gerade in dieser Altersgruppe das Thema Telemedizin in den kommenden Jahren immer wichtiger werden wird. „Diese Anwendungen haben einen noch höheren Bandbreitenbedarf als zum Beispiel Streaming-Dienste“, zeigt Matthias Kluber, von den Grünen, auf. Das Thema Glasfaser ist also gerade für ältere Bürgerinnen und Bürger eine Investition in deren unmittelbare Zukunft.

Diskutiert werden verschiedene Themen. Das zeigt auch die rege Diskussion in verschiedenen Facebook-Gruppen. Die meisten Fragen lassen sich untereinander klären. Für Detailfragen bleibt ein Besuch bei den von der Deutsche Glasfaser angebotenen Terminen in Arnoldshain (freitags 16 Uhr -19 Uhr) und in der Jahrtausendhalle in Oberreifenberg (donnerstags 16 Uhr -19 Uhr).

„Wir haben aber auch das Gefühl, dass es vielen nicht gefällt, dass sie keine Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern haben. Das ist einerseits verständlich, gleichzeitig aber nicht zu ändern, da es nur einen Anbieter gibt“, erläutert Fomin-Fischer. Die anderen Anbieter von Glasfaser haben sich schlichtweg entschieden nicht in Schmitten zu investieren. „Letztlich haben wir das an vielen Stellen: eine Tankstelle, zwei Lebensmittel-Vollsortimenter. Aber es ist immer die Entscheidung der Unternehmen.“ Die Gemeinde versuche natürlich im Rahmen der Gewerbeansprache für eine gute Versorgung zu sorgen. Und dabei hat es Schmitten mit der Deutschen Glasfaser gut getroffen. Schließlich ist die Deutsche Glasfaser mit deren Technologie offen und ermöglicht in der Zukunft auch anderen Anbietern die Nutzung ihrer Netze, wenn auch nicht von Anfang an.

„Die Kosten muss sich jeder genau durchrechnen“, gibt Kluber einen Tipp. Im ersten Moment wirken diese eher hoch. Jedoch beinhaltet das Glasfaser-Angebot auch Telefonie. Die heute anfallenden Kosten für Telefon und den DSL-Internetanschluss werden also eingespart. Und: Die Kosten für die Leitungslegung ins Haus werden für Anmeldungen bis zum 11.12. durch die Deutsche Glasfaser übernommen. Hier kann man Kosten sparen, die sonst im Durchschnitt bei rund 750 € liegen dürften.