Unsere Haltung zu Windkraftanlagen:
Hintergrund:
Im Jahr 2013 kamen Bürger aus Schmitten und Neu-Anspach zusammen, die von Windkraftplanungen nah an der Gemeindegrenze Schmitten auf Neu-Anspacher Gebiet erfahren hatten
und gründeten gemeinsam die Bürgerinitiative N.o.W.! (Naturpark ohne Windräder!). Kurz zuvor hatte sich bereits die „bip Treisberg“ gegrün-
det, sie wandte sich erfolgreich gegen die Windkraftplanungen am Pferdskopf. Beide Initiativen arbeiteten eng und erfolgreich zusammen.
Es fanden sich engagierte Bürger aus allen Lebensbereichen und mit unterschiedlichem Hintergrund, Fähigkeiten und Wissen zusammen.
Diese Mixtur ergab ein sehr effektives Team, das seit vielen Jahren mit sehr viel Engagement die Windkraftplanungen am Feldberg erfolgreich verhindert.
Nachdem der Bürgerentscheid in Neu-Anspach, der erste in Hessen überhaupt, dazu führte, dass der Vertrag mit dem Windkraftplaner ge-
kündigt wurde, wurden alle Genehmigungsanträge zu den fünf Anlagen zurückgezogen. Aber die Arbeit ging weiter. Im durch den Regionalverband FrankfurtRheinMain neu zu beschließenden
"Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien“ wurden Windvorrangfl ächen
ausgewiesen. Das sind Flächen, auf denen zukünftig die Windkraft Vorrang vor allen anderen Planungen haben soll und damit Sonderrechte
besitzen. Dazu zählt eine Fläche ganz nah am Sandplacken direkt an der Elisabethenschneise. Auch hier brachte sich die N.o.W.! mit zahlrei-
chen und umfangreichen Stellungnahmen in 2017, 2019 und 2020 in Kooperation mit der Feldberginitiative e.V. und unterstützt von zahl-
reichen Fachleuten, ein. Sowohl die Geophysiker vom Taunusobservatorium der Goethe Universität Frankfurt mit der Erdbebenmessstation auf dem Kleinen Feldberg als auch die Fachleute
der hessenArchäologie, mit denen wir uns auch bereits seit 2014 eng abgestimmt hatten, äußerten ihre massiven Zweifel (zu geringer
Abstand zur Erdbebenmessstation wegen erhöhter Bodenunruhe durch Windkraftanlagen, Denkmal- und Landschaftsbildschutz, Schutz
des Limes als Weltkulturerbe) an der Ausweisung der Gebiete als Windvorrangflächen.
Ebenfalls wurde durch die zuständige Fachbehörde beim Hessischen Landesamt dargelegt, dass die geologischen Gegebenheiten beim Bau von Windkraftanlagen eine Gefahr für das für uns so
lebenswichtige Trinkwasser darstellen. Grundsätzlich ist das Verfahren in der Zwi-
schenzeit abgeschlossen, jedoch wurde ein Änderungsverfahren für die beanstandeten Flächen, sogenannte Weißfl ächen wie am Sandplacken, aufgenommen. Diese Entscheidungen sind noch
ausstehend, werden aber für 2021 erwartet. Die N.o.W.! und ihre parlamentarische Schwester b-now Schmitten werden den Ausgang beobachten und weiter für eine Gemeinde ohne
Windkraftanlagen kämpfen. Parallel dazu wurde durch das Hessische Ministerium für Umwelt-, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein Verfahren zum neuen
Landesentwicklungsplan ebenfalls zum Thema Windkraftplanung durchgeführt. Auch hier wurden entsprechende Stellungnahmen von N.o.W.! und Feldberginitiative erarbeitet und
eingereicht. Das Verfahren ist inzwischen abgeschlossen. Der neue Landesentwicklungsplan beinhaltet für unser Gemeindegebiet keine Planungen für Windkraftanlagen.