Das Gemeindegebiet von Schmitten beträgt ungefähr 3.550 ha, angefangen am Sandplacken über das Weiltal bis hinauf auf die Taunushöhen in Oberreifenberg, Seelenberg und bis zum Treisberg. Der Gemeindewald hat eine Fläche von rund 1.250 ha. Daneben gibt es aber auch noch den Waldbesitzer HessenForst, dessen Waldfläche ungefähr genauso groß ist. Wem genau welcher Wald gehört - also Schmitten oder HessenForst - weiß nur die Förster. Für jeden anderen sind die Besitzverhältnisse nicht sichtbar, sondern es ist immer nur der „Schmittener Wald“.
Dieser bewegt immer wieder die Gemüter, sei es, wenn wieder einmal an den einzelnen Ortsteilen Holzeinschläge stattfinden, der Borkenkäfer den Fichten den Garaus macht oder Touristen der Rhein-Main-Region unseren Wald in Besitz nehmen.
Jedem großen und kleinen Naturliebhaber steigen die Tränen in die Augen beim Anblick auf die vielen gerodeten Waldflächen. „Freie Sicht“ aufgrund Kahlschlag-Rodungen über den Limes oder auf die Bergkämme ist in den letzten zwei Jahren entstanden und lässt sich nicht mehr wegdiskutieren. Eine Kombination durch Borkenkäfer-Befall und der wiederholten Trockenheit haben solche radikalen Maßnahmen vermutlich nötig gemacht. Vielleicht hätte es aber auch Alternativen gegeben. Aber sei es drum, was sicher ist: Wir können ab jetzt nur noch die Zukunft gestalten. Eine Diskussion über die Vergangenheit hingegen bringt uns nicht weiter.
Wir halten aber das Thema Waldbewirtschaftung für unsere Zukunft für so wichtig, dass dies nur durch die gewählten Parlamentarier und auf breiter Basis beraten und beschlossen werden kann. Schließlich sind hier Entscheidungen für die nächsten Generationen zu treffen. Gleichzeitig ist unsere Wassersituation von diesen Maßnahmen direkt betroffen, unser Lebensraum vor Ort und nicht zuletzt unser Gemeindehaushalt.
Unserer Meinung nach gehören die Grundsatzfragen, wohin es mit unserem Wald gehen soll, auf die parlamentarische Ebene. Die anschließende Umsetzung kann und soll dann gerne durch die Bürgermeisterin unterstützt vom Gemeindevorstand koordiniert werden.
Wir werden uns daher auch in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, eines der wesentlichen Themen unserer Gemeinde wieder in das Gremium unserer lebendigen Demokratie zu rücken und transparent zu begleiten.
Als b-now stehen wir daher für eine auf die Zukunft gerichtete Waldbewirtschaftung ein! Also neue Baumarten auf unterschiedlichen Standorten ausprobieren, Naturverjüngung dort nutzen, wo es geht und gleichzeitig der Standort Potentiale bietet. Aber auch gewachsene Bestände schützen und dort mehr Natur zulassen. Wir wollen einen behutsamen Waldumbau vornehmen und dies unter Einbeziehung von wissenschaftlicher Unterstützung. Dabei kann der finanzielle Ertrag in den nächsten Jahren nur noch eine nachgelagerte Rolle spielen. Dafür sind die Kosten im Blick zu halten und auf den Prüfstand zu stellen und wo immer möglich sind entsprechende Fördertöpfe zu nutzen, egal ob im Land, im Bund oder der EU, um die finanzielle Lücke zu schließen. Unterm Strich kann nämlich eine nachhaltige Lösung oft auch ökonomisch die Bessere sein!
Wenn es dann noch gelingt unter Berücksichtigung der zahlreichen Touristen, ein gutes Wegesystem zur Besucherlenkung zu etablieren, um gerade angelegte Kulturen zu schützen und dem Wild ebenfalls seinen Platz zu geben, dann kommt Schmitten entscheidende Schritte voran und nimmt seine Zukunft in die Hand.
b-now - Ihre Stimme für Transparenz in der Waldpolitik!