Schmitten, 03.12.024
Die parteiunabhängige Wählergemeinschaft b-now Schmitten setzt sich stets für den Erhalt und die Weiterentwicklung eines
modernen, naturnahen Lebensumfeldes ein. Die nun vorgelegte Machbarkeitsstudie für eine touristische Seilbahn auf den Großen Feldberg weckt bei der b-now-Spitze jedoch erhebliche Zweifel an der
Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Zum Hintergrund: Nach der ersten Machbarkeitsstudie von 2020, die eine Seilbahn als
Ergänzung des öffentlichen Personennahverkehrs untersucht und als unwirtschaftlich bewertet hatte, wurde in der aktuellen Studie eine rein touristische Nutzung geprüft. Untersucht wurden eine Trasse
von der Hohemark über die Weiße Mauer bis zum Feldberggipfel sowie eine Alternativlösung über den Sandplacken bis zum Feldberg.
Wirtschaftlichkeit bleibt fraglich
Die nun vorliegende Studie zeigt eine Wirtschaftlichkeit für einen privaten Investor
bei
1,2 Mio. Fahrten pro Jahr. Rund 1,1 Mio. Fahrten sind für eine reine Kostendeckung notwendig. Die b-now Schmitten sieht diese Berechnungen jedoch kritisch: „Die Herleitung der Zahlen birgt erhebliche
Unsicherheiten, die die Attraktivität für einen privaten Investor in Frage stellen“, erklärt Ralph Bibo, Vorstand der b-now.
Kernfragen vernachlässigt
Verwundert zeigt sich die b-now auch darüber, dass wesentliche bauliche und
infrastrukturelle Aspekte nicht ausreichend berücksichtigt wurden.“ So bleibe offen, ob die Erdbebenmessstation auf dem Kleinen Feldberg durch die Schwingungen der geplanten 29 Stützen beeinträchtigt
werden könnte“, so Bibo. Zudem fehle ein schlüssiges Parkraumkonzept: „Die derzeitige Planung, die lediglich eine Erweiterung der bestehenden 100 Parkplätze an der Hohemark um 60 Tiefgaragenplätze
vorsieht, erscheint für das prognostizierte Besucheraufkommen völlig unzureichend und würde zudem in einem gesetzlich geschützten Biotopkomplex liegen“, kritisiert der Vorstand der Wählergemeinschaft
das Konzept grundlegend.
Zusätzliche Beeinträchtigungen ignoriert
Darüber hinaus weist b-now auf bisher ungenannte Umweltfolgen hin. Die geplante Seilbahn würde zusätzlichen Lärm an der Hohemark und vor allem am Feldberg-Gipfel verursachen, was die ohnehin sensible Naturlandschaft weiter beeinträchtigen würde. Ebenso bleibt die Beeinträchtigung des Schutzwalds in Oberursel unerwähnt.
Der gesamte Stadtwald ist als Schutzwald ausgewiesen und wird mit dem waldbaulichen Ziel
„Dauerwald“ konsequent naturnah bewirtschaftet. „Die Seilbahn wäre ein Eingriff in ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet, dessen nachhaltige Bewirtschaftung ein Vorbild für die gesamte Region
darstellt“, betont Ralph Bibo.
Fazit: Fokus auf realistische Lösungen
Die b-now Schmitten lehnt weitere kostenintensive Studien zur Seilbahn ab, da die Ergebnisse der aktuellen Studie deren Berechtigung nicht stützen. Stattdessen fordert die Wählergemeinschaft, Ressourcen gezielt in realisierbare Maßnahmen zu investieren, die den Schutz der Natur am Feldberg sichern und gleichzeitig den Ansprüchen von Besuchern und Anwohnern gerecht werden. Vorrangig sieht b-now eine nachhaltige und sinnvolle Verbesserung der Parkraumlösung im gesamten Feldberggebiet sowie die konsequente Weiterentwicklung von Verkehrslenkungskonzepten für Spitzentage.