Am vergangenen Mittwoch fand im Forum des Landratsamtes die Vorstellung des Gutachtens zum Verkehrsversuch „Lärmpause“ statt. Ziel des Versuchs war es, die Lärmbelastung für Anwohner in Schmitten und Umgebung zu analysieren und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu identifizieren. Aus dem Ergebnis geht hervor, dass auf Basis des Gutachtens aktuell keine neuen Fahrverbote erlassen werden.
Annett Fomin-Fischer, Fraktionsvorsitzende b-now Schmitten, betonte, dass die Veranstaltung dennoch mehrere konstruktive Tendenzen und Ansätze gezeigt habe, die den Lärm- und Verkehrsstress reduzieren könnten. Dazu gehören aus Sicht der Bürgerliste folgende Punkte:
Bei der Analyse der Lärmbelastung herrschte Konsens darüber, dass nur etwa 10 % der
Motorradfahrer als „unvernünftige Raser“ einzustufen sind. Diese wenigen Fahrer gehören meist nicht zu den organisierten Motorradverbänden, verursachen jedoch durch ihre Rennaktivitäten einen weit
überdurchschnittlichen Anteil am kritischen Verkehr sowie am Lärm. „Ebenso herrscht Konsens, dass die Lärm- und Sicherheitsproblematik nicht nur von Motorradfahrern, sondern auch von Autofahrern
ausgeht, die ihre Fahrzeuge zur Schau stellen“, so Matthias Gutsche, der für die b-now Schmitten ebenfalls in der Gemeindevertretung ist.
Die b-now Schmitten weist jedoch auch auf einige Kritikpunkte an der Studie hin, die im Verlauf der Veranstaltung deutlich wurden:
Ausblick 2025: Erste Zusammenarbeit zwischen Anwohnern und Motorradfahrern geplant
Der Kreis veranstaltet einen Workshop „Zukunftswerkstatt“ zu diesem Thema am Mittwoch, den 4. Dezember um 18.00 Uhr im Landratsamt. Hier sollen produktive und kreative Vorschläge aller Interessengruppen gesammelt und diskutiert werden, um Lärmbelästigungen ohne Fahrverbote zu reduzieren und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Die b-now Schmitten begrüßt diesen Ansatz und sieht darin einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltig positive Entwicklung.
Gutsche rief dazu auf, bis zum Workshop konkrete und praktikable Vorschläge zur Lärmreduzierung zu entwickeln und sich konstruktiv in den Prozess einzubringen – gerne auch über die b-now Schmitten, wenn eine persönliche Teilnahme nicht möglich sei. „Gemeinsam wollen wir an einer zukunftsfähigen Lösung arbeiten, die Schmitten lebenswerter macht und die Interessen aller Menschen, die unseren Naturpark als Anwohner oder eben touristisch genießen möchten, berücksichtigt, so Gutsche.
Bereits am Abend der Veranstaltung zeigte sich ein erstes positives Ergebnis der angeregten Diskussionen zwischen Anwohnern und Motorradfahrern. Betroffene Anwohner aus Schmitten und der Vorstand der Interessensgruppe „Bikers for Freedom“ vereinbarten eine gemeinsame Aktion für den kommenden Sommer. Ziel dieser Initiative ist es, ein klares Zeichen gegen rücksichtslose Fahrer zu setzen und den Druck auf die problematische Gruppe der Raser zu erhöhen. „Die b-now Schmitten sieht darin einen wichtigen Schritt für ein verständnisvolles Miteinander und hofft, dass diese Aktion zu einer nachhaltig positiven Entwicklung für die Lebensqualität in Schmitten beiträgt“, so Ralph Bibo, Vorstand b-now.
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